Kunst und Natur
Der Grundgedanke für dieses Projekt entstand, als ich bemerkte, dass ca. 2/3 der Personen, die den Flora- Park durchqueren, eigentlich nur darauf achten, dass sie mit niemandem zusammenstossen und die Hunde angeleint sind. Also überlegte ich, wie auf kleine Naturstücke aufmerksam gemacht werden kann und gleichzeitig ein Bogen zur Kunst geschlagen wird, quasi „Kunst und Natur im Vorübergehen“. Das grösste Objekt, die 30 gelben, roten und blauen 240-l- Mülltonnen, die wie riesige Plastikbauklötze auf grüner Wiese mit Buschwerk im Hintergrund, war von drei Seiten zu erkennen: man näherte sich ihm und entfernte sich wieder ohne umzudrehen. Viele Objekte, wie z.B. die abstrakten „Licht“-Bilder im Aquatunnel sind bereits in der ersten Woche gestohlen/zerstört worden, die Spiegel-Installation wurde zig mal von mir wieder aufgebaut, bis sie nach zwei Wochen endgültig zerstört war. Mit dem Projekt wollte ich zum einen auf die Wichtigkeit unserer Natur im urbanen Raum aufmerksam machen, zum anderen aber auch daran erinnern, dass wir gerade diese Erholungszentren zerstören. Der dritte Aspekt war, den Menschen mit kleinen Kunst- Stücken für einen Moment aus der Hektik herauszuholen, sich mit Kunst zu beschäftigen ohne weiteren Aufwand. Die Resonanz war umfangreich: von Lob bis Shitstorm war alles vertreten. Somit war der Aspekt „Kunst“ in diesem Punkt erfüllt. Trotz des zunehmenden Vandalismus, würde ich jederzeit wieder ein Projekt im Aussenraum durchführen.
Barbara Körkemeier, Oktober 2022